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Pendeln mit Faltrad im öffentlichen Nahverkehr

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Ein Faltrad ist hervorragend für längere Arbeitswege geeignet.

Es bildet die goldene Mitte zwischen Komplette Strecke per Rad und Komplette Strecke per Auto/ÖPNV. Bis vor Kurzem gab es für mich nur diese beiden Optionen. Seit Ende März 2024 habe ich nach längerer Zeit der Überlegung ein Tern Faltrad angeschafft und nutze es seitdem regelmäßig mit viel Spaß als Pendelrad:

Die dritte Option Teilstrecke Rad, Teilstrecke Bahn bringt mir den Vorteil der Bewegung + Zeitersparnis mit deutlich mehr Flexibilität.

Falträder sind vollwertige Fahrräder

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  • Moderne Falträder sind fahrstabil, sicher, leicht, wendig, schnell und je nach Modell bis 120kg und mehr belastbar
  • Mit den 20 Zoll Ballon Reifen (Schwalbe Big Apple) Reifen meines Faltrad lassen sich auch Schotterwege ohne Federgabel gut und bequem fahren
  • Auf einer Geraden sind 25km/h und mehr ohne besondere Anstrengung erreichbar
  • Wenn man erst drauf sitzt, vergißt man schnell, dass es kein „normales“ Rad ist

Günstig: Zusammengefaltete Räder zählen in Bus und Bahn als normales Handgepäck und passen überall mit rein

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  • Zusammengefaltet ist die Mitnahme kein Problem, auch in vollen Zügen und Bussen
  • Anders bei normalen Rädern in meiner Region: Fahrradmitnahme Region Stuttgart
    • Busse: Mo-Fr. erst ab 18:30 und nur, wenn Platz vorhanden ist
    • Stadtbahn: Während der wichtigesten Pendelzeiten von Mo-Fr 6:00 - 8:30 Uhr und von 16:00 - 18:30 Uhr nicht erlaubt
    • S-Bahn und Nahverkehrszüge: Erlaubt, aber oft wenig bis kein Platz im „Radabteil“ und zudem Kinderfahrkarte Mo-Fr von 06-09:00 notwendig
  • Durch die Sicherheit, problemlos mitfahren zu können, entfällt einer der größten Stressfaktoren bei Bike&ÖPNV Nutzung

Zeit & Flexiblität Booster

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  • Der Faltvorgang ist mit etwas Übung in 10 Sekunden erledigt, schon kann man losfahren
  • Zeitersparnis von daheim zur Haltestelle und von der Haltestelle zum Arbeitsplatz
  • Flexiblität bei der letzte Meile, hier verpasse ich häufig den Anschluss zwischen SBahn und Bus. Stattdessen steige ich an der mir nächsten SBahn Haltestelle aus und fahre mit dem Rad die letzten 6km
  • Kleine Besorgungen auf dem Heimweg lassen sich ebenfalls sehr schnell einbauen
  • Fahren in Büroklamotten ist möglich, dadurch entfällt die Umziehzeit bei Ankunft und Heimweg.
  • Falträder lassen sich auch im gefalteten Zustand Rollen, dadurch ist man auch hier schnell und ohne Anstrengung unterwegs

Gesundheit

  • Mit dem Faltrad bekommt man eine moderate Sporteinheit für den Büroalltag, gut geeignet für kürzere Strecken <10km
  • Meine Strecke pro Weg ist bis zu 30km lang. Die reine Bikefahrt, selbt mit einem Pedelec kann da mehrere Tage in Folge wirklich zermürben
    • ich war dadurch streckenweise so kaputt, dass ich keinen anderen Sport mehr machen konnte oder wollte
    • mit dem Faltrad fahre ich pro Tag nur noch 40min anstelle von 160min und bin danach noch fit und sporttauglic
  • Die morgendlichen 6km Anfahrt mit dem Raden bringen den Kreislauf in Schwung: Ich bekomme frische Luft und Tageslicht ab
  • Die letzten 6km Heimweg mit dem Rad helfen mir, den Berufsalltag abzuschließen und meine Eindrücke des Tages zu sortieren

Flexibles Familienrad

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  • Falträder lassen sich meistens für Radelnde von ca. 1,35 bis 1,95m Körpergröße anpassen, damit hat man ein praktisches Familien- und Freundesrad, das fast alle fahren können
    • Für größere und kleinere Menschen gibt es Zubehör wie besonders lange Teleskopsattelrohre

Praktische Carsharing Ergänzung

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  • Leider hat Stadtmobil noch immer kein Angebot in Aidlingen. Daher muss ich immer mal wieder ein Auto im nächsten Ort leihen, zu denen am Wochenende kein Bus fährt (Willkommen in einem der reichsten Landkreise Deutschlands!). Hier kann ich jetzt einfach mit dem Faltrad hinfahren und es dann im Kofferraum mitnehmen und später bei Abgabe wieder retour radeln. Bisher mußte ich immer mein großes Rad an der Leihstation einen oder mehrere Tage stehen lassen.

Mein Faltrad & welches Faltrad kann ich empfehlen?

Zum Schluss noch ein paar Worte zu meinem Rad und den generellen Überlegungen beim Kauf

  • Reifengröße
    • 16 Zoll ist sehr kompakt
      • wenn man vorrangig in der Stadt auf sauberen Wegen unterwegs ist
    • 20 Zoll ist fahrstabiler
      • wenn man regelmäßig auf Wald- und Feldwegen oder sogar Schotterpisten rollt
  • Faltmaß
    • Brompton und Tern BYB lassen sich sehr klein zusammenfalten. Das Brompton paßt sogar perfekt in die Gepäckablage der DB Züge und ist daher für Bahnreisende optimal
    • Für den Nahverkehr ist das Faltmaß nicht entscheidend und muss kein teureres Ultra-Kompaktfaltrad sein
  • Ausstattung
    • Kette vs. Riemen
      • Speziell das Faltrad nimmt man gerne auch mit ins Büro rein. Zudem fährt man meistens ohne Extra Radkleidung. Da ist ein öl-freier Riemen klar von Vorteil. Da man im Regelfall damit kürzere Strecken fährt, ist der frühere Verschleiß einer Kette wiederum nicht relevant und zudem Kettenräder deutlich günstiger
    • Nabenschaltung vs. Kettenschaltung
      • Nabenschaltung ist sauberer, weniger Teile am Rad, etwas teurer und schwerer, aber beim Faltrad, speziell beim Tragen des Rades von Vorteil (Schmutz und anfällige Teile)
    • Scheibenbremse vs. Felgenbremsen
      • Ich habe Anfang August schon die ersten Bremsklötze an meiner V-Brake Felgenbremse austauschen müssen. Daher empfehle ich Scheibenbremsen, im Falle eines leichtgewichtigen Faltrads auch gerne günstigere, mechanische Bremsen.
    • Lichtanlage
      • Geschmackssache. Preislich und vom Gewicht her, sind moderne Akkuleuchten praktisch und günstiger
    • Gepäckträger
      • abhängig von der Nutzung. Ich habe einen Gepäckträger (1kg Extragewicht), der bis 25kg belastbar ist. Da ich sehr häufig und schnell zwischen Rad und ÖPNV wechsle, nutze ich auf dem Arbeitsweg einen Rucksack. Das Anbringen und Entfernen der Radtaschen war mir nach eingen Versuchen zu umständlich
      • wenn ich kein weiteres Rad hätte, würde ich mit dem Faltrad mit zwei Radtaschen den Familieneinkauf erledigen können (max. Gesamtgewicht: 120kg).
  • Mein Faltrad:
    • Tern Link Di7: Details auf der Herstellerseite
      • Shimano Nexus 7 Gang Schaltung: Gut für Stadt und moderate Steigungen, praktisch unzerstörbar (Nexus 8 seit 15 Jahren und mehr ca. 80TKM an meinem Hauptrad im Einsatz)
      • Kette mit mitlaufendem Kettenschutz (Bionic Freedrive): Schützt die Kleidung beim Tragen des Bikes
      • Schutzblech und Gepäckträger (den ich wohl noch entfernen werde)
      • Schwalbe Big Apple 20 Zoll Reifen: robust, pannensicher, fahrstabil und wenig Rollwiederstand. Bieten guten Komfort für das ungefederte Bike.
  • Finale Gedanken zum Kauf
    • Ich habe mir mit dem Link Di7 ein Mittelklasse Rad im Angebot gekauft. Ich war zu dem Zeitpunkt nicht völlig überzeugt, dass ein Faltrad was für mich wäre. Nach 4 Monaten intensiver Nutzung würde ich vermutlich ein teureres Modell wie das Verge mit ~ 10kg wählen, da sich bekanntlich jedes Kilogramm weniger am Rad selbst deutlich bemerkbar macht. Da die Fahrräder bei guter Pflege ewig halten, sollte man sich vom höheren Preis nicht zu sehr abschrecken lassen
    • Ich bin weiter froh, dass ich auf das Tern und die 20er Reifengröße gesetzt habe. Es ist beeindruckend, wie brutal ich an Steigungen im Wiegetritt das Rad stresse und es dabei nicht nachgibt und so extrem steif bleibt, wie ich es nie von einem Faltrad erwartet hätte
    • Ebenso hat sich die Anpassbarkeit an verschiedenste Körpergrößen im Alltag schon mehrfach bewährt: Dank der raffinierten Technik wie dem Andros Vorbau kann mein neunjähriges Kind das Faltrad auch gut nutzen.